M. C. Escher, der freie Wille und Sicherung beim Klettern: Das Jubiläumsfest des Alumni-Vereins

- Am 28.09.2013 feierten die Alumni in Karlsruhe das fünfjährige Bestehen ihres Vereins. -

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Als sich am letzten Septembersamstag 2013 ein ansehnliches Grüppchen Alumni-Mitglieder im Hector-Auditorium des International Departments Karlsruhe zusammenfand, hätte ein außenstehender Beobachter wohl zunächst verwundert dreingeschaut. Was war hier los? Wollten die Alumni das aus ihrer aktiven Hector-Zeit bekannte Modulfest wiederholen? Denn im Normalfall stand doch immer ein Modulfest an, wenn sich Hectorianer im Hörsaal des International Departments versammelten.

Den Teilnehmern selbst war jedoch schon vorher bekannt, dass nicht etwa ein Modulfest Revival stattfinden sollte, sondern das fünfjährige Bestehen des Vereins gefeiert werden würde.

Pünktlich um 15.30 Uhr wurden die von Jonas Niesel Gäste begrüßt. Bei keinem Jubiläumsfest darf ein Rückblick fehlen, und so natürlich auch nicht bei den Alumni. Sebastian Wozniewski erinnerte an die vielfältigen Aktivitäten, die der Verein schon organisiert hatte: Von Firmenbesuchen und Rhetorikseminaren bis hin zu einem Kochkurs oder einem LaTex-Workshop war alles dabei. Und nicht zuletzt organisieren die Alumni jedes Jahr die Abschiedsfeier des aktiven Hector-Jahrgangs.

Bei einer von ehemaligen Hectorianern organisierten Veranstaltung darf selbstverständlich der Bildungsaspekt keinesfalls zu kurz kommen! So hatte jeder, der sich noch nie ausführliche Gedanken über Elastostatik, die Philosophie des freien Willens oder hyperbolische Kachelungen gemacht hatte, jetzt die Gelegenheit, das nachzuholen.

Kai Becker, der Maschinenbau studiert, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit Elastostatik. Er erklärte uns wie man ausrechnen kann, wo innerhalb einer Öse, wie sie beispielsweise beim Klettern verwendet wird, die größten Spannungen auftreten. Dabei stellte sich heraus, dass die erste Vermutung, wo die Öse am ehesten reißen wird, nicht immer richtig sein muss.

Eine kleine Einführung in den relativ jungen Zweig der experimentellen Philosophie bekamen wir von Max Daniel, der sich neben seinem Mathestudium auch der Philosophie widmet. Experimentelle Philosophen versuchen Antworten auf Fragen nicht durch reines Nachdenken zu bekommen, sondern indem sie Nicht-Philosophen intuitiv auf philosophische Fragestellungen antworten lassen. Ob es den freien Willen wirklich gibt oder nicht konnten wir nicht herausfinden, aber immerhin wissen wir nun, dass der Großteil der Menschen intuitiv davon ausgeht – es sei denn, die Fragestellung ist abstrakt formuliert.

Im dritten Vortrag stellte uns Jakob von Raumer das Thema seiner Bachelorarbeit in Mathe und Informatik vor: hyperbolische Kachelungen. Die meisten von uns hatten zwar schon mal irgendwo die Kunstwerke von M. C. Escher mit unendlich vielen, immer kleiner werdenden Teilflächen gesehen, aber wie viel Mathematik dahintersteckt, war uns unbekannt. Ironischerweise hatte Escher selbst die mathematischen Grundlagen seiner Bilder nicht verstanden. Am Ende des Vortrags zeigte Jakob uns das von ihm geschriebene Programm und welche Bilder man damit erzeugen kann.

Einige Alumni und Kursleiter, die sich in den letzten Jahren durch besonderes Engagement ausgezeichnet hatten, wurden nun von Jonas Niesel geehrt. Eine nette Idee war dabei, jedem ein persönliches, witziges Geschenk zu überreichen, seien es ein Spätzle-Shaker oder eine Uhr zum Kopfrechnen.

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Mit einer Erinnerung an kommende Alumni-Veranstaltungen, wie die CERN-Exkursion oder den Arbeitstag, endete der offizielle Teil und das Grillfest im Innenhof des International Departments konnte beginnen. Da sich unter den Teilnehmern einige fleißige Köche gefunden hatten, war neben Grillfleisch auch reichlich Salat und Nachtisch vorhanden.

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Später am Abend, als alle satt waren und es langsam dunkel wurde, entschied sich die Gesellschaft (mitsamt eines 5kg-Kartoffelsalat-Eimers) ins Multi-Kulti umzuziehen und dort den Abend ausklingen zu lassen.

Insgesamt war es eine schöne Feierlichkeit, die uns nicht nur die Gelegenheit gab, alte Bekannte aus dem eigenen Jahrgang wieder zu sehen, sondern auch andere Alumni kennen zu lernen.

Inga Kristina Kerber

 
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