Aber bitte mit Sahne
Bearbeitungszeit: 3 Tage
Schwierigkeitsgrad: recht entspannt
Zutaten:
- 17 Teilnehmer
- 1 ruhige Herberge irgendwo im nirgendwo
- 1 mehrfach ausgezeichneter Jungkoch
- Einige Kisten verschiedenster Lebensmittel
- Unmengen Sahne
Zubereitung:
Bewaffnet mit Schüsseln, Schürzen und Geschirrhandtüchern trafen die 17 Teilnehmer am 28.2.2014 voller Vorfreude auf ein Wochenende kulinarischer Ergüsse im beschaulichen Harthausen ein. Ihnen zur Seite gestellt wurde der mehrfach prämierte Jungkoch Torsten, der uns mit seiner entspannten Art und vielen hilfreichen Kochweisheiten auf unserem Weg vom fertiggerichtgeplagten Studenten hin zum festessensicheren WG-Chefkoch begleiten sollte.
Nach kurzer Vorstellungsrunde ging es dann auch gleich ans Werk. Thema des ersten Abends war FingerFood, doch wer nun Chickenwings und Pommes im Sinn hat, der hat weit gefehlt. Zubereitet wurden allerlei Quiches, Zwiebelkuchen, Mini-Burger, gefüllte Mini-Croissants und andere Leckereien. Bereits am ersten Abend machte uns Torsten mit dem inoffiziellen Motto des Kochkurses bekannt: Mach einfach überall Sahne dran! Das Ergebnis machte Appetit auf mehr und nach einem leckeren Essen und einer entspannten Spielerunde fielen die Teilnehmer erwartungsvoll ins Bett.
Wenn einer der teilnehmenden Alumni gemeint hätte, man könne nicht einen ganzen Tag mit Kochen verbringen, so sollte er am zweiten Tag eines Besseren belehrt werden. Gleich nach dem Frühstück ging es los mit dem Kochthema des Tages: Italienische Vielfalt. Das Mittagessen bestand letztlich aus handgemachter Pasta mit Tomatensoße und selbstgemachten Gnocchi mit Rucola-Pesto sowie typisch italienischem Tiramisu und Panna Cotta zur Nachspeise.
Der Nachmittag trug den Titel „Süßes Allerlei“, passender gewesen wäre jedoch „Highway to Hell für Diabetiker“. Sahne und Schokolade wurden mit verschiedenen anderen (eher zweitrangigen) Zutaten vermengt und heraus kamen Schokokugeln, weiße Schokomousse, Schwarzwälder Kirschtorte, Tiramisu, Schokomandeln und allerlei andere süße Leckereien.
Doch das eigentliche Highlight sollte am Abend noch folgen: Das 4-Gang-Festtagsessen. Einem Rucola-Salat im Brotballon folgten eine Curry- und eine Rote-Beete-Suppe, die nicht nur geschmacklich sondern auch optisch keine Wünsche offen ließen. Den Hauptgang bildete ein Krustenbraten, der auf der Zunge zerging, mit Kartoffelgratin und Selleriepüree. Und zum Abschluss des dreistündigen Essens wurden kunstvoll dekorierte Dessertteller aus verschiedensten Schokoladenvariationen, Schokoladenmousse mit hellen und dunklen Hippen und Himbeersoße serviert. Nun war es amtlich: Wir hatten dank Torstens geduldiger Anleitung das Handwerkszeug erlernt um im nächsten Jahr an Weihnachten nicht nur vor den Eltern, sondern wahrscheinlich auch vor der Oma mit einem angemessenen Festtagsschmaus glänzen zu können.
Am letzten Tag konnten die Teilnehmer noch lernen, wie man fachmännisch einen Hefezopf bindet, bevor wir nach gemeinsamen Aufräumarbeiten den Heimweg antraten und froh waren, dass wir noch alle in die Autos passten.
Ergebnis:
Unser Kochlehrer Torsten hat es an diesem Wochenende geschafft, in uns allen die Lust am Kochen zu wecken. Er gab Hilfestellung wo nötig, ließ uns ansonsten jedoch größtenteils selbst zu Werke gehen, was riesigen Spaß mit sich brachte. Darüber hinaus versorgte er uns zuverlässig mit allerlei Koch-Weisheiten („Es gibt zwei natürliche Geschmacksverstärker: Alkohol und Fett. In Sahne ist viel Fett.“). Auch das gemütliche Beisammensein und einige Runden Tischtennis und Tischkicker werden vermutlich vielen in Erinnerung bleiben. Es ist anzunehmen, dass einige der Teilnehmer in den folgenden Wochen beim Anblick von Sahne und Schokolade unwillkürlich zusammenzuckten und wahrscheinlich haben in den drei Tagen viele von uns neue persönliche Blutzuckerwert-Bestmarken aufstellen können. Doch wer vorhat, seine Mitbewohner demnächst mit einem 4-Gänge-Wohlfühlmenü zu überraschen, der ist für dieses Unterfangen nun bestens gewappnet.
Unser besonderer Dank gilt der unermüdlichen Organisatorin Janina und dem geduldigen Kochlehrer Thorsten.
Phillip Schneider