Unsere Reise beginnt am 23.04., als sich unsere Gruppe ehemaliger Hectorianer aufmachte, den Bodensee, seine Städte und Unternehmen zu erkunden. Trotz intensiver Bemühungen der Lokführer-Gewerkschaft uns aufzuhalten, ließen wir uns nicht stoppen und traten schon um 7 Uhr unsere Reise an. Ab da lief es dann doch recht problemlos und während immer mehr Teilnehmer, unter anderem der ehemalige Kursleiter Herr Mörtl, hinzustiegen und eifrig Karten gespielt oder genascht wurde, kamen wir unserem Ziel immer näher und erreichten Konstanz schließlich gegen 12 Uhr.
Dort angekommen stärkten wir uns erst einmal und erhaschten unsere ersten Eindrücke von der Stadt. Direkt nach dem Mittagessen wurde der erste Programmpunkt in Angriff genommen – der Besuch des DNA-Sequenzierungsdienstleisters GATC. Dort erhielten wir zunächst eine kleine Einführung in die Unternehmensgeschichte und in die Verfahrensweise des Unternehmens. Leider stießen unsere Nachfragen dabei recht schnell auf eine Mauer der Geheimhaltung, was bei einem Hochtechnologieunternehmen aber auch nicht unverständlich ist. Darauf kamen wir noch in den Genuss einer Führung durch das Unternehmen, wobei vor allem blinkende, weiße Laborapparaturen und ein doch recht großer Serverraum herausstachen.
Nach diesen Impressionen aus dem Bereich der Biotechnologie mussten wir uns jedoch wieder schnell von Konstanz verabschieden. Es ging sogleich weiter mit dem Katamaran nach Friedrichshafen, wo sich direkt am Ufer netterweise ein Aussichtspunkt befand, den der Großteil der Gruppe zunächst zur Erkundung der Gegend nutzte. Danach machten wir uns zu unserer Unterkunft, dem Naturfreundehaus, auf, bezogen unser Lager und legten erstmal eine kurze Pause ein. Frisch erholt machten wir uns dann auf zum nächsten, weniger offiziellen, Tagesordnungspunkt, dem Abendessen in der „Alten Schwäbischen Feuerwache“. Nachdem dies allgemein für Zufriedenheit sorgte, verbrachten wir noch den Abend gemeinsam im Naturfreundehaus.
Der Start in den zweiten Tag wurde zwar zunächst durch den Ausfall des Warmwassers getrübt, jedoch machte ein reichhaltiges Frühstück dies wieder wett und wir konnten uns zur Zeppelin Systems GmbH aufmachen, wo uns vom Geschäftsführer erst einmal ein Überblick über die Geschichte des Unternehmens und deren Tätigkeitsbereich geboten wurde.
Die darauffolgende Führung durch die Laborräume erwies sich als sehr interessant, denn wir lernten dort die unterschiedlichen Silotypen und Mischverfahren kennen, genauso wie die Produktionsführung, bei der wir Massen an Aluminium und Stahl in verschiedenster Form zur Verarbeitung zu Silos sowie einen Hochleistungswasserstrahlschneider bestaunen konnten. Zum Abschluss wurden wir sogar noch in die hervorragende Kantine des Unternehmens eingeladen.
Im Anschluss ging es dann weiter zu MTU Friedrichshafen (Rolls Royce Power Systems), bei der wir ebenfalls zuerst einen Überblick über das Unternehmen erhielten und daraufhin verschiedenste Modellmotoren, die zur Schulung von Mitarbeitern im Außendienst verwendet werden, bewundern durften. Danach genossen wir einen Vortrag direkt aus der Entwicklungsarbeit, der auf hohem fachlichen Niveau einen Teil der technischen Innovationen des Unternehmens thematisierte.
Später setzten wir mit dem Katamaran wieder nach Konstanz über. Unsere Herberge für die zweite Nacht war in einem Turm ohne Fahrstuhl untergebracht, und die männlichen Teilnehmer der Exkursion hatten das glückliche Los gezogen, im obersten (8.) Stockwerk übernachten zu dürfen. Als Ausgleich dafür durften wir den unvergleichlichen Ausblick auf den See (sowie auf das Gebäude der Bundesnetzagentur und einen Friedhof) genießen. Nach kurzer Begutachtung machten wir uns auf, den Abend im Konstanzer Brauhaus ausklingen zu lassen.
Am dritten Tag wurde uns morgens noch eine Führung durch die wunderbare, mittelalterliche Altstadt Konstanz‘ geboten, bei der wir in den Genuss zahlreicher Anekdoten aus der Stadtgeschichte kamen und die Herkunft vieler deutscher Sprichwörter erfuhren.
Danach begaben wir uns auf die Heimreise, bei der es dankenswerter Weise zu keinerlei streikbedingten Problemen kam und jeder zufrieden nach Hause zurückkehren konnte.
Manuel Wessely, Paul Schlenker