Wir trafen uns Freitagabend in der von der Bundesgartenschau umgebenen Jugendherberge, um dort gesellig zu verweilen und an unseren Vortragsfähigkeiten zu feilen. Nach einem Spaziergang und Ratespielen am Abend, begann die erste Runde von Vorträgen am Samstagmorgen.
Die neun Teilnehmer hatten sich verschiedenste Themen für ihre Vorträge ausgesucht. Zwei medizinische Präsentationen informierten uns über Hepatitis C und die neuste Therapie, sowie über den Enterovirus A71 und wie man den Krankheitsverlauf bei verschiedenen Genogruppen an Modellen simulieren kann. Außerdem wurde uns von einem viermonatigen Freiwilligenaufenthalt auf den kapverdischen Inseln berichtet und gezeigt, wie man einer Schildkröte dabei helfen kann ihr Nest zu graben.
Mittags stärkten wir uns in einem Restaurant mit traditionell schwäbischer Küche, um im Anschluss in See zu stechen. Zuvor war uns in einem Vortrag zur Geschichte der Schifffahrtstechnik und den physikalischen Hintergründen erklärt worden, dass durch die Länge des Bootes und Interferenzeffekte der Wellenwiderstand reduziert werden kann. Also inspizierten wir sogleich die Konstruktion der Kanus, bei denen uns unsere zwei Guides begrüßten. Auf dem wellenarmen Neckar schien die Strömung jedoch einen größeren Effekt zu haben. Neben Geschichten rund um die Bundesgartenschau und den Götzenturm beeindruckte uns besonders die handbetriebene Schleuse, die bereits seit 1821 auf diese Weise funktioniert. Am Abend sahen wir uns noch die Wasser- und Lichtshow auf dem Karlssee inmitten des BUGA-Geländes an.
Der zweite Vortragsblock am Sonntagmorgen war ebenso abwechslungsreich und stimulierend wie der erste. Nachdem wir am Vortag etwas über die Entwicklung des heutigen Notensystems erfahren und uns moderne Alternativen angehört hatten, lauschten wir nun der Hauptsatzkantate von Friedrich Wille, eine Vertonung des Hauptsatzes der Integral- und Differentialrechnung. Dieser Klassiker der Mathematik wird in dem Stück nicht nur formuliert, sondern auch bewiesen und angewandt. Im Anschluss wurde uns mit nicht klassischen Logiken ein weniger bekannter Bereich der Mathematik vorgestellt.
Unser Vorwissen über Exoplaneten von der Jubiläumsfeier im vergangenen Jahr nutzen wir für einen Vortrag, in dem uns das Vorhandensein von Wasser durch Simulationen von Magmaozeanen auf diesen Planeten erläutert wurde. Zum Abschluss kam die zweite Reihe an Vorträgen mit spannenden Fakten zum Grounding der Boeing 737 Max, die uns auch viel Diskussionsstoff für das darauffolgende Mittagessen lieferten.
Bevor wir uns wieder voneinander verabschiedeten flanierten wir noch ein wenig über das BUGA-Gelände und besuchten unsere Lieblingszwerge.
Wiona Glänzer