Bereits Im Mai 2015 hatten wir die Jahrgangspräsentation des Weinguts Peter Stolleis bei Neustadt an der Weinstraße besucht. Nach vielen begeisterten Rückmeldungen beschlossen wir dieses Jahr erneut vorbeizuschauen, diesmal jedoch zu einer Privatprobe. Nach einer kleinen Wanderung vom Bahnhof in Neustadt wurden wir vom Sohn des Chefs und angehenden Winzer Hans-Christoph Stolleis mit einem Glas Sekt im Garten empfangen, wo er uns herzlich willkommen hieß und die ersten Infos zum Weingut erzählte. Direkt hinter dem Garten liegt der erste Weinberg. Dort erklärte uns Hans-Christoph, welche Arbeiten über das Jahr im Weinberg anfallen und welche Probleme bis zur Lese auftreten können. Dieses Jahr war zum Beispiel der späte Frost besonders schädlich, sodass in den kalten Nächten im ganzen Weinberg Feuerschalen und Kerzen verteilt wurden.
Nach einem Gruppenfoto führte uns Hans-Christoph durch den Keller: Angefangen bei den Pressen, wo er uns über die unterschiedliche Bearbeitung von Rotwein, Weißwein und Rosé aufklärte. So ist es möglich, einen weißen Wein aus roten Trauben zu keltern, einen so genannten Blanc de noir, da sich die rote Farbe nur in der Schale der Trauben befindet. Anschließend zeigte er uns noch die Stahltanks sowie die zum Teil sehr alten und sehr großen Holzfässer. Da die Öffnung der Fässer so klein ist, wurden früher oft Kinder mit einer Kerze und einer Bürste ausgestattet in das Fass geschoben, um es zu putzen.
Wieder über Tage angekommen setzten wir die Weinprobe fort: Wir begannen bei leichten Weißweinen (u. a. Weißburgunder und Auxerrois) und kamen dann über verschiedene Rieslinge zum roten Spätburgunder. Dazu erzählte Hans-Christoph uns viele Details zu den einzelnen Weinen, den Unterschied zwischen den einzelnen Jahrgängen und über sein Studium. Dabei entfachte sich eine Diskussion über die Sektkelterei, die wir hoffentlich bei unserem nächsten Besuch fortführen können!
Im Anschluss an die Weinprobe begaben wir uns in den Gasthof Zur Sonne, um nach einem gemütlichen Abendessen die Heimreise anzutreten.
Alles in allem verbrachten wir einen wunderschönen Nachmittag in der Pfalz und möchten uns ganz herzlich bei Hans-Christoph Stolleis und dem ganzen Weingut bedanken. Wir kommen gerne wieder!
Patrick Barth